Wie Merchants of Record (MOR) Dir helfen können, weltweit digital zu verkaufen.

Immer öfter werden Dienstleistungen und Produkte konzipiert, die komplett digital sind und darum für die Lieferung des Nutzens für die Käuferschaft keinerlei physische Logistik benötigen. Das können SaaS-Angebote, Online-Kurse, Mitgliedschaften oder auch digitale Inhalte aller Art sein. Diese Produkte sind in der Regel prädestiniert dafür, weltweit angeboten zu werden. Die sprachlichen Barrieren werden durch den Einsatz von KI-Übersetzungssystemen bald komplett eliminiert sein. Darum spräche ja eigentlich nichts dagegen, einfach einen Online-Shop mit Anbindung eines Payment-Providers wie Stripe, Payrexx oder Ähnliches ins Netz zu stellen und Deine digitalen Angebote einer globalen Kundschaft anzubieten.

Leider ist das nicht so einfach, denn Du bist nahezu in jedem Land verpflichtet, oft bereits ab dem ersten Franken Umsatz, lokal im Land der Käufer:in die Mehrwertsteuer abzurechnen. Selbst in der EU, wo es das sogenannte MOSS-System gibt, musst Du Dich zwar nur in einem Land registrieren, aber bist immer noch verantwortlich, dass Du für jeden Mitgliedstaat die richtige MwSt. abrechnest und ablieferst. Neben den vielen administrativen Herausforderungen, die damit verbunden sind, sind auch die rechtlichen Risiken nicht zu unterschätzen.

Es war unter diesen Umständen nur eine Frage der Zeit, bis Dienstleister entstehen, die Dir diese Probleme abnehmen können.

Die sogenannten Merchants of Record oder abgekürzt MOR sehen auf den ersten Blick aus, wie klassische Zahlungsanbieter. Sie werden ähnlich wie diese, auch in den Checkout-Prozess integriert und übernehmen die Abwicklung der Kreditkarten-Zahlungen. Es gibt aber einen essenziellen Unterschied: Die MOR sind die Transakationspartner gegenüber den Kunden. Das heisst, sie verkaufen dem Kunden faktisch die Waren und sie rechnen dann auch die MwSt. gegenüber den Behörden des Landes der Kundschaft ab. Sie sind auch für alle rechtlichen Fragen gegenüber den Staaten der Kund:innen verantwortlich. Du bekommst einfach das Geld überwiesen. Im Prinzip hast Du nur noch einen Kunden, den MOR. Der MOR ist eigentlich Dein Wiederverkäufer. Ein solcher Service ist natürlich nicht gratis zu haben und in der Regel bezahlst Du dafür mit einer prozentualen Transaktionsgebühr. Diese kann auf den ersten Blick hoch erscheinen, aber sie aufgrund der Automatisierung und der Skaleneffekte, die ein MOR erzielen kann, auf jeden Fall massiv tiefer, als wenn Du das alles selbst organisieren wollen würdest.

Sobald Du also digitale Güter ausserhalb der Schweiz verkaufen möchtest, kann es sinnvoll sein, einen passenden Merchant of Record zu evaluieren. Einer der bekanntesten ist Paddle, weitere sind Lemon Squezzy oder Gumroad.

Passend zu diesem Thema ist kürzlich bei Andreessen Horowitz der Artikel. “More Countries, More Problems: Selling AI Products Around the World Is Still Too Hard” erschienen, in welchem prophezeit wird, dass sich in diesem Plattform-Markt noch einiges bewegen wird.

Beitrag publiziert bei smartKMU.

Related Articles

Responses

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert